Der UBRC bei Uni-Vox im Hochschul ABC

Wer wir eigentlich sind, wie du mitmachen kannst und vieles mehr erklärt unser Damen Captain Anne Sommermann in diesem Radio Interview.

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Interview mit Fabian Heimpel

In diesem Jahr hatten wir bereits in unserer kleinen Interview-Serie mit dem Ex-Nationaltrainer der deutschen 15er Herrenmannschaft Torsten Schippe und der kanadischen 7er Nationalspielerin Kayla Moleschi gesprochen (diese findet ihr hier: https://rugbybamberg.wordpress.com/category/interviews/).

Heute stellt sich ein deutscher 7er Nationalspieler unseren Fragen: Fabian Heimpel.

Fabian (rechts) im Spiel gegen Spanien

Fabian (rechts) im Spiel gegen Spanien

Fabian, geboren 1990, spielt seit seinem fünften Lebensjahr bei der RG Heidelberg. Seit einem Jahr studiert er an der SRH Heidelberg, hat neben vier weiteren Nationalspielern dort ein Sportstipendium, welches ihm erlaubt, Klausurentermine zu schieben und somit dem Leistungssport nachzugehen, worunter unter anderem zweimal Training pro Tag fällt. Er spielt nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in der 7er Nationalmannschaft. In der Saison 2009-2010 wurde er mit 225 Punkten Top-Scorer der Bundesliga und hatte 2010 seinen ersten Nationalmannschaftseinsatz. Die Bamberger Spielerinnen und Spieler haben ihn selbst schon auf der DHM 2013 in Göttingen spielen sehen, als er mit Heidelberg II den Titel holte.

1.       Bamberg Rugby: Wie bist du zum Rugby gekommen?

Fabian Heimpel: Durch meine Familie. Mein Vater hat lange Jahre sehr erfolgreich für die RG Heidelberg gespielt, da hatte ich einfach keine andere Wahl als auch bei diesem Verein im Alter von 6 Jahren mit dem Sport anzufangen.

2.       Was fasziniert dich am meisten an diesem Sport?

Der Sport ist unglaublich facettenreich und jedermann kann es spielen. Ob groß, klein, breitgebaut, schnelle Spieler und kräftige Spieler, für jeden Typ Mensch gibt es im Rugby eine Position. Zudem benötigt man in diesem  Sport Teamwork, Leidenschaft und Freundschaft, was ich in keiner anderen Sportart so stark ausgeprägt sehe.

3.       Was war dein schönstes Erlebnis im Laufe deiner Karriere?

Es gab viele schöne Momente in meiner Karriere. Nationale Meistertitel mit meinem Heimatverein sind da natürlich ganz weit oben, aber die zwei schönsten Momente in meiner Karriere habe ich mit der 7er Nationalmannschaft erlebt. Der erste große Sportmoment war 2009 bei den Hannover Sevens, als ich im Alter von 18 Jahren für Deutschland mein Debüt  gegeben habe. Der andere ganz große Sportmoment war letztes Jahr bei der WM-Qualifikation in Portugal, wo Deutschland ganz knapp die Qualifikation zur Weltmeisterschaft in diesem Jahr in Moskau verpasst hat.

4.       Was zeichnet deiner Meinung nach einen guten Rugbyspieler aus? Welche Fertigkeiten oder Charakteristika sollte er oder sie mitbringen?

Ein guter Rugbyspieler sollte eine hohes Maß an Selbstdisziplin haben und vor allem immer bescheiden bleiben.

5.       Wie siehst du die Zukunft des Rugbysports in Deutschland? Glaubst du, dass 7er eine größere Rolle spielen wird?

Das Rugby in Deutschland wächst stetig und das ist ein positiver Aspekt. Wenn in den nächsten Jahren noch mehr Sponsoren für den Sport gewonnen werden können, werden wir in der Bundesliga bald eine komplette Professionalisierung haben. Das 7er Rugby ist in Deutschland natürlich wichtiger geworden, da es 2016 olympisch werden wird. Der Fokus und der Traum der Spieler und des Verbands sind klar- wir wollen nach Rio.

6.       Welche Variante gefällt dir besser? Warum?

Ich spiele beide Varianten sehr gerne, aber ich sehe mein Potential eher in der 7er Variante, vor allem die Möglichkeit, permanent  gegen Europas Elite zu spielen, was in der 15er Variante noch nicht möglich ist.

7.       Du spielst ja normalerweise Fly-Half. Konntest du dir diese Position zu Beginn deiner Laufbahn aussuchen? Oder fühlst du dich auf einer anderen wohler oder möchtest auch woanders auf dem Feld stehen?

Ich habe lange Jahre Fly-Half gespielt, aber mittlerweile spiele ich auch häufig Center. Ich habe keine Lieblingsposition, muss ich gestehen, und damals in der Jugend durfte ich mir diese Position nicht aussuchen, sondern wurde eher wegen meiner Körpergröße ( ich war in der Jugend immer der kleinste) dort aufgestellt.

8.       Was kann man aus dem Rugbysport für sich persönlich in den Alltag mitnehmen?

Kurz knackig: Disziplin, Ehrgeiz und Willensstärke, was im späteren Berufsleben auch von großem Vorteil ist.

9.       Du hast als Spieler ja schon jung Erfolge feiern können, warst Top-Scorer der Bundesliga und hast die Deutsche 7er Meisterschaft geholt. Hast du darüber hinaus einen Traum, ein großes Ziel, auf das du zuarbeitest oder einen besonderen Wunsch, den du dir noch erfüllen wollen würdest?

Mein Ziel ist es, sich jeden Tag zu verbessern und immer wieder etwas Neues zu lernen. Mein Traum ist auf Olympia 2016  hinzuarbeiten und das wird ein ganz steiniger und schwerer Weg, aber ich bin ein positiver Mensch und glaube daran.

10.   Hast du einen Tipp für unsere Spieler/unser Team?

Genießt es, so lange wie möglich Rugby spielen zu können, denn es gibt nichts Schöneres auf der Welt!

Wir danken Fabian Heimpel für dieses Interview und wünschen Ihm weiterhin alles Gute und viel Erfolg für seine Rugbykarriere.

 

Das Gespräch führte Hagen Schmidt.

Interview: 10 Fragen an Kayla Moleschi

Wir ihr wisst, haben wir eine Miniserie von Interviews auf unserer Homepage mit Menschen, die ihr Leben, ihre Karriere oder zumindest eine ganze Menge Freizeit dem wunderbaren, einzigartigen Rugbysport widmen. Heute stellen wir euch Kayla Moleschi, eine kanadische Rugby-Nationalspielerin, vor.

kalya moleschi

Kayla Moleschi is one of the Canadian rugby 7s national team players. The 22-year-old first started playing rugby in grade nine and coaches in British Colombia were tipping her to be one of the nation’s top rugby prospects ever since she played for the BC U17 provincial team.

Moleschi’s first performance at the senior women’s level saw her score two tries to help Canada down Brazil 31-0 in Dubai. Moleschi went on to start in every game at the 2011 IRB Challenge Cup, including the championship final where Canada downed England 26-7.

Moleschi was named Canada West Rookie of the Year 2011 and a Canada West all-star recently.

1. What made you start playing rugby?

I started playing rugby when I was in grade 9. I thought about joining in grade 8 but was a little nervous and I was also big into baseball and hockey. Like most athletes though I wanted to do every sport in high school. I knew I wanted to join rugby as I love competitive sports and wanted to challenge myself. As soon as I played my first game I knew it would be a life-long game for me.

2. What fascinates you most about rugby, especially 7s in contrast to 15s?

What fascinates me about rugby is that no matter what your individual skill level may be you always need your team mates to succeed. You need to be confident in your skills and abilities on and off the field. It is hard to compare 7s and 15s as I love them both so much!

3. In your eyes, what characterizes a good rugby player?

In my opinion a good rugby player has many different components. Determination, hard work, heart, confidence, the ability to work well with others as well as being open to learning new things. I also believe a good rugby player is one who is willing to put in the long strenuous hours at practice, study the game and dedicate extra time to work on skills. Rugby players are also physically and mentally tough. Recovery, nutrition and balancing your life makes all the difference in how you perform.

4. What do you think players can take out of rugby for their everyday life?

I think players can take a lot from rugby and translate it into their everyday lives, I know I do. Rugby doesn’t just teach you to be a team player or to have that competitive edge. It teaches you how to be professional and respectable to yourself and those around you.

5. Are you often confronted with prejudices about women’s rugby and how do  you handle them?

I have experienced prejudice around women’s rugby but I myself do not get too worked up about it. I play this sport because I love the game. I love representing my country, my hometown and all those who have supported me. Women’s rugby is becoming bigger and bigger with each passing year. I strongly recommend everyone to keep an eye out for women’s rugby as it is a growing sport throughout the world. The 7s version is gaining momentum because it has been inducted into the 2016 Olympics In Rio, Brazil and 15s is still an important function!

6. What was the greatest moment in your career so far?

I received my first 7s cap in Dubai of 2011 for the Senior Women’s Sevens Team. I would have to say that this tournament was the most memorable moment in my rugby career so far as we were the IRB Women’s Sevens Challenge Cup winners. My Greatest rugby achievement was making the Senior Sevens Team and being a centralized player for Canada. I am lucky to be trained by the top coaches and support staff around. I’ve always wanted to compete in rugby with the best and against the best in the world. I strive to push for more everyday even when I have nothing left and being a part of this team helps me to do so, as I have an entire team with me doing the exact same thing. I’ve learnt so much about myself through these experiences and I look forward to making more great rugby achievements and memories.

7. What are your goals for the future? 

My Long term rugby aspirations are to be a part of the Senior Sevens Canada Women’s World Cup Team in June 2013 and the 2016 Olympics team in Rio de Janeiro, Brazil. I’d also love to be a part of the 15 aside Senior Women’s Nations Cup Team this fall, hopefully making it my first cap for 15s, and also to be a part of the 15 aside World Cup Team in 2014. Between all of these dates though it will take a lot of hard work and determination. I look forward to my rugby career that lies ahead.

8. Which player or coach has been a role model for you and why?

The most influential people on my rugby career would be my high school coaches Mauro Calabrese and Todd Pritchard. Yes my family is most influential in my life and have always supported me in my rugby endeavors but without these two coaches I wouldn’t be where I am now in my rugby career . They taught me all that I know about the game and it was never to win every game, but to improve with every game and be an all-around player and leader for my team mates. If a win came out of those then it was even better. I cherish all they have taught me and now I get to take what I learned from them and add it to all the new things I am learning with another amazing coach, John Tait, Senior Women’s Sevens Head Coach. He has made my game so much more dynamic. Thank you to them, Mauro and Todd, for being such talented, diverse rugby inspirations, coaches and truly important people in my life.

9. What helped you most to get to where you are now? What’s your biggest strength?

Hard work and determination has helped me to get to where I am now. I never gave up on my dream of playing for Canada. My family, friends and all the coaches I have in my life are a huge part of all my successes. Without them it would have been a lot harder to get to where I am. I think my biggest strength is my speed and power. I may be small but I am feisty and use my height to my advantage especially with low powerful tackles.

10. Do you have any tips for our players?

The biggest tip I can give is to always keep challenging yourself. Never be afraid of mistakes, failure or any type of set back as it will only make you an all-around stronger player. Most importantly have fun, we play this sport because we love the game.

(HR)

UBRC: 10 Fragen an den Bundestrainer

Lange war es ein Geheimnis, jetzt die Überraschung für euch exklusiv: Wir freuen uns, euch heute ein Interview mit Torsten Schippe, dem Trainer der deutschen XVer Rugby Union Nationalmannschaft der Herren präsentieren zu können. Viel Spaß beim Lesen!

Bundestrainer Torsten Schippe (© DRV 2012)

Torsten Schippe ist seit April 2010 der Bundestrainer unserer Nationalmannschaft und war auch schon als Spieler sehr erfolgreich. In seiner aktiven Karriere auf den Positionen Nummer Acht und Flanker konnte er mit seinem Team, dem DSV 78 Hannover, 1990 und 1991 zwei nationale Meisterschaften feiern. Später gelangen ihm in den zehn Jahren (1993 – 2003) als Trainer des DRC Hannover fünf Meisterschaften und zwei Pokalsiege. Zwischen 2000 und 2001 war er schon einmal Nationaltrainer, ein Posten, den er nunmehr bereits seit zwei Jahren inne hat. Wir sind sehr stolz, dass er sich für uns die Zeit genommen und uns ein paar Fragen beantwortet hat.

UBRC: Wie sind Sie zum Rugby gekommen?

Torsten Schippe: Über die Familie. Ich bin 1959 geboren und Mitte der 60`er Jahre, war das Vereinsleben viel ausgeprägte als heute. Mein Vater hat Rugby gespielt und die Kinder waren eben immer dabei.

Was fasziniert Sie am meisten an diesem Sport?

Sein Facettenreichtum, die Disziplin, die Anforderungen an die Sportler und die Trainer. Eine Mannschaftssportart in der es ausschließlich auf das Team ankommt und die Individualität eines Sportlers zweitrangig ist.

Was war Ihr schönstes Erlebnis im Laufe Ihrer Karriere?

Davon gibt es einige und ich kann gar nicht sagen, welches schöner war. Siege mit der Nationalmannschaft sind immer ein schönes Erlebnis, aber auch die Meisterschaften mit dem DRC Hannover bleiben unvergessen, ebenso die Erfolge als Aktiver.

Was zeichnet Ihrer Meinung nach einen guten Rugbyspieler aus? Welche Fertigkeiten sollte er mitbringen?

In erster Linie ist es seine persönliche Einstellung zum Rugbysport. Niveauunterschiede kann man bis zu einem bestimmten Grad, damit kompensieren. Darüber hinaus, sehe ich auch in allen Ligen immer wieder gute Rugbyspieler, deren Fertigkeiten ihrem Niveau entsprechen, auch das sind gute Rugbyspieler. Sollte ich über die Ausbildung und Fertigkeiten der Nationalspieler sprechen, dann würde die Zeit hier sicher nicht ausreichen.

Wie sehen Sie die Zukunft des Rugby in Deutschland?

In welcher Variante ? Das XV – Rugby wird es sehr schwer haben, sich weiterhin zu entwickeln. Die letzten starken U18 Jahrgänge des DRV/DRJ haben sich in ihrer Altersklasse immer mit Six Nations Gegnern auseinander setzen müssen und waren dabei immer auf Augenhöhe. Leider gibt es im DRV keine U-Mannschaften nach der U18 und so können wir die Spieler nicht weiter entwickeln, im Gegenteil, wir verlieren sie. Da wir im Herrenbereich, die Spieler der 7er Variante ebenfalls aus der XV Variante rekrutieren, sehe ich dieser Entwicklung nicht gelassen entgegen. Die bekannt, angespannte finanzielle Situation des DRV´s, basierend auf dem verantwortungsvoll geführten Sanierungskonzeptes lässt ebenfalls kaum Spielraum.

Worauf legen Sie als Trainer Wert? Was steht bei Ihrem Coaching im Vordergrund?

Das richtet sich selbstverständlich nach dem Leistungsniveau der Mannschaft und welche Bereiche des Spiels grundlegend verbessert werden müssen. Basics sind in allen Belangen des Spiels unverzichtbar. Aber es kommt grundsätzlich auf ihre Wahrnehmung, ihre Intuition und ihr Fingerspitzengefühl an. Eine tragfähige Führungsstruktur entsprechend meines Führungsstiles.

Welcher Spieler oder Trainer war/ ist für Sie ein Vorbild? Warum?

Hier habe ich ganz verschiedene Ansätze und Blickrichtungen. Ich habe sicherlich einige Favoriten, werde aber niemals etwas kopieren. Ich arbeite sehr gern mit „ sub unit Experten“, wie Balie Swart oder seinem neuseeländischen Kollegen Mike Cron. Großartige Menschen, einzigartige Trainer und vorbildliche Botschafter unseres Sports.

Was kann man aus dem Rugbysport für sich persönlich in den Alltag mitnehmen?

Entwicklungspsychologisch ist es wichtig, dass wir lernen, gesetzte Ziele zu erreichen das stattet die Teilnehmer mit Kompetenz und Handlungsfähigkeit aus. Disziplin, Verantwortung und Fairness sind einige der bedeutsamsten Eigenschaften, die wir mitnehmen.

Sie haben ja sowohl als Spieler als auch als Trainer große Erfolge gefeiert. Haben Sie darüber hinaus einen Traum, ein großes Ziel oder einen besonderen Wunsch, den Sie sich als Trainer noch erfüllen wollen würden?

Selbstverständlich habe ich als Trainer ein Ziel, sonst brauchte ich den Job nicht ausüben. Mein persönliches Ziel ist es, eine DRV XV- Mannschaft zu entwickeln und zu formieren, die aus sportlicher Sicht mit den Fähigkeiten und der nötigen Substanz ausgestattet ist, in der aktuellen ENC – Gruppe problemlos zu bestehen und den Aufstieg mühelos bewältigen kann.

Haben Sie einen Tipp für unsere Spieler/unser Team?

Ladet mich zu einem Training ein, dann kann ich diese Frage beantworten.

Herr Schippe, wir danken Ihnen für dieses Gespräch und wünschen Ihnen persönlich alles Gute und als Trainer der Nationalmannschaft weiterhin viel Erfolg!

Das Gespräch führten Hanna Roeloffs und Hagen Schmidt.